Thema: Muss es Kriege geben?
Antwort: Nein!
Kriege sind eine natürliche Entladung von emotionalen Spannungen zwischen Menschengruppen. Es gibt aber unendlich viele andere Wege, diese Spannungen abzubauen.
Doch leider erfordern die meisten alternativen Wege zum Spannungsabbau die Bereitschaft der Beteiligten zur Mitwirkung. Woran wiederum leider die Meisten nicht das geringste Interesse haben.
Wenn Gruppen von Menschen ihrer Spannung nicht mehr Herr werden, erscheint ihnen oft Kampf oder Krieg als die einzige und vernünftigste Lösung, die Spannung endgültig und für alle Zeiten zu beseitigen.
Die Logik, der sie dabei folgen, ist bestechend: Nur wenn ich den Feind vollkommen ausrotte, der die vermeintliche Ursache für die Spannung ist, werde ich dauerhaft Entspannung und Frieden finden.
Was sie dabei leider übersehen, ist dass die Spannung nur durch innere Widersprüche in ihnen selbst entstanden ist. Sie identifizieren sich ausschließlich mit ihrer "guten" Seite und projizieren ihre "böse" Seite einfach nach draußen, auf andere Menschen.
Das trifft natürlich auf jede Spannung zwischen Ich oder Wir, meine Familie, meine Rasse, meine Glaubensgemeinschaft, mein Volk, meine soziale Schicht, meine Genossen, mein Geschlecht, meine Gesellschaft, meine Ideologie, meine Weltsicht oder mein ach so mitfühlender, spiritueller Geist und dem Rest der noch verbleibenden Menschheit "da draußen" zu.
Jede Spannung, jeder Widerstand gegen das, was da draußen geschieht, ist Ausdruck einer inneren, oft über Jahre angestauten Spannungen. Und jeder Versuch, durch Kampf im Außen etwas daran zu ändern, erhöht diese Spannung nur noch weiter. Bis wir ihrer nicht mehr Herr werden und sie sich durch Wut, Hass und Krieg einen Weg zur Entladung bahnt.
So sind wir nur Opfer und Marionetten unserer eigenen Emotionen, nicht der bösen Menschen da draußen, der Natur oder gar außerirdischer Mächte, solange wir unsere Gefühle bekämpfen oder ihnen blind folgen.
Daraus gibt es nur einen Ausweg: Achtsamkeit. Nicht auf das, was die vielen Bösen da draußen tun, sondern auf das, was in uns dabei vor sich geht. Nur wenn wir aufrichtig zu uns selbst sind und uns ehrlich die Frage stellen, was uns daran so aufregt, können wir die Spur zur Quelle dieser Gefühle zurück verfolgen, sie verstehen und als das annehmen, was sie wirklich sind: einfach nur Erscheinungen, die in unserem Bewusstsein entstehen und vergehen.
Wenn wir gegen die Gefühle ankämpfen, vergrößern wir nur unsere innere Spannung, weil wir uns von etwas zu distanzieren versuchen, was ein untrennbarer Teil von uns selbst ist. Es sind ja nicht die Gefühle von irgend jemand anderem, sondern unsere eigenen. Das macht sie nur mächtiger, zwingender und unerträglicher. So werden Kampf und Krieg irgendwann für uns unausweichlich.
Viele Menschen, besonders unter den Psychologen und den Anhängern der Psychologie glauben, der Ausweg sei, die Anstauung von Spannungen zu vermeiden und den Gefühlen sofort Luft zu machen, indem man sich hinein stürzt. Aber das ist genauso wenig eine Lösung.
Die Gefühle entstehen ja nicht zufällig, um uns ständig ausf's Neue auf die Probe zu stellen, sondern sie sind elementare Hinweise unseres wahren Selbst, unserer Seele, oder wie auch immer man es nennen mag, die uns etwas bewusst machen sollen. Das hört so lange nicht auf, bis wir begriffen haben, worum es geht.
Was können wir tun?
Fortsetzung folgt.